Mama sorgt für sich

Julia Otterbein

014 - Gleichberechtigung in der Elternschaft: Wie Mütter die Initiative ergreifen können

31.03.2023 30 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die Idee zu dieser Podcast-Episode ist im Zusammenhang mit dem Equal Care Day entstanden. Dem Tag, der die Sichtbarkeit, Wertschätzung und faire Verteilung von Care-Arbeit in den Blick nimmt. In den meisten Familien erledigen heute immer noch die Frauen den überwiegenden Teil der Care-Arbeit. Das muss und sollte aber eigentlich nicht mehr so sein. Wenn Du Dir für Deine Familie da eine Veränderung wünschst, dann hör unbedingt in diese Episode rein, denn ich habe einiges für Dich zusammengestellt.

Blogbeitrag zur Podcast-Episode:
https://familywithlove.de/014

WEITERE EMPFEHLUNGEN

You Tube Kanal des Equal Care Day
Bücher zum Thema Gleichberechtigung:
Wir sind doch alle längst gleichberechtigt Alexandra Zykunov
Rosa Hellblau Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees Almut Schnerring und Sascha Verlan

Instagramkanal seiten.verkehrt

Papa bliebt zuhause von Florian Hacke

Episode 002 - Wie eine Mutter einen Burnout erlebt
Episode 003 - Was ist das Besondere an Mama-Burnout?

Väternetzwerke:
https://conpadres.de/
https://vaterwelten.de/

https://equalcareday.de/

Für Alleinerziehende gibt es die Stiftung Alltagsheldinnen:
https://alltagsheldinnen.org/

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Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu dieser neuen Episode. Die Idee zu dieser Episode ist im Zusammenhang mit dem Equal Care Day entstanden. Dem Tag, der die Sichtbarkeit, Wertschätzung und faire Verteilung von Kehrarbeit in den Blick nimmt. In den meisten Familien erledigen ja heute immer noch die Frauen den überwiegenden Teil der Carearbeit. Das muss und sollte aber eigentlich heute nicht mehr so sein. Wenn du dir für deine Familie da eine Veränderung wünschst, dann bleibe unbedingt dran, denn ich habe dir einiges für dich zusammengestellt. Der Equal Care Day ist am 29. Februar, aber den gibt es doch dieses Jahr gar nicht, denkst du vielleicht gerade, Ja genau, der 29. Februar wurde von der Initiative des Equal Care Days genau deshalb ausgewählt, weil er ebenso unsichtbar ist, wie die Carearbeit, die zwar jeden Tag viele Stunden füllt, aber dennoch nur selten aufblitzt und Bewusstsein findet, genauso wie der 29. Februar nur alle vier Jahre im Kalender sichtbar wird. Diejenigen, die an diesem Tag geboren wurden, können das besonders gut nachempfinden. Die Initiative des Equal Care Day setzt sich ein für mehr Wertschätzung, mehr Sichtbarkeit und die faire Verteilung von Care-Arbeit. Die Kümmer-, Sorge- und Versorgungsarbeit läuft zwar oft nebenher, und finde dadurch wenig Beachtung, aber sie ist gleichzeitig auch die Basis für unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Miteinander. Ohne Carearbeit gebe es keinen Nachwuchs in der Gesellschaft. Ohne Carearbeit wäre keine Lohnarbeit möglich. Und auch am Ende unseres Lebens sind wir auf Carearbeit von anderen angewiesen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn alle Carearbeitenden einer Gesellschaft für nur einen Tag streiken würden. Anlässlich des Equal Care Days findet seit einigen Jahren immer eine Konferenz statt. Und wenn es keinen 29. Februar gibt, wird auf den 1. März ausgewichen, damit das Thema dennoch jedes Jahr sichtbar wird. 2023 habe ich das erste Mal daran teilgenommen und bin jetzt noch mehr angefixt, selbst aktiv mitzuwirken, diesem Thema mehr Raum und eine Bühne zu geben. Einige der Vorträge der Konferenz findest du übrigens mittlerweile auf dem YouTube-Kanal des Equal Care Days. Ursprünglich wollte ich diese Podcastepisode schon vor dem Equal Care Day veröffentlichen und habe mich dann doch kurzfristig dagegen entschieden. Und das hat sich aus meiner Sicht gelohnt, weil ich das Thema dadurch noch umfassender beleuchten konnte. Bei der Konferenz ging es weniger um die individuellen Lösungen, also zum Beispiel die Frage, "Wie komme ich persönlich besser mit dem Mental Load im Alltag klar?" Sondern es ging in den vielen Vorträgen und Workshops eben auch um die gesellschaftliche und politische Ebene. Die es braucht, um das Problem der fehlenden Sichtbarkeit und Wertschätzung von Kehrarbeit zu lösen. Gesellschaftliche Dimension wird auch an folgendem Zitat deutlich. Equal Care ist die Voraussetzung für eine gleichberechtigte Gesellschaft. Es braucht langfristige, also nachhaltige Lösungen, um vor allem Frauen zu entlasten, um unbezahlte Carearbeit zu wertschätzen und eine Entwicklung zu einer gleichberechtigten Gesellschaft zu ermöglichen. Das große Ziel sollte dabei sein, dass zukünftig alle Tage im Jahr zu Equal Care-Tagen werden. Das mag sich für die ein oder andere Zuhörerin hier unrealistisch anhören und es kann tatsächlich sein, dass dieser Zustand erst erreicht ist, wenn deine und meine Kinder erwachsen sind. Aber sollten wir's deshalb bleiben lassen, nur weil es zu lange dauert? Nein, denn wir können eine spürbare Veränderung in unseren eigenen Familien durchaus schneller vorantreiben und damit mindestens für unsere eigenen Kinder etwas verändern. Wir müssen nicht auf den notwendigen strukturellen Wandel warten und bis dahin weiterhin unter einer zu hohen Last leiden, sondern wir dürfen bei uns anfangen und damit zum werden und ein Teil einer organisch wachsenden und nachhaltigen Veränderung sein. In vielen Familien übernehmen Mütter immer noch den größten Teil der Kindererziehung und Hausarbeit. Obwohl sich die gesellschaftlichen Rollenbilder in den letzten Jahren eigentlich verändert haben. Traditionelle Rollenbilder und Geschlechterstereotype sind aber leider immer noch nicht flächendeckend abgelöst worden. Frauen wird häufig eine größere natürliche Affinität zu Kindern und Haushaltstätigkeiten zugeschrieben, was dazu führen kann, dass sie sich auch eher zuständig fühlen, Ich habe dir in den Shownotes zwei exemplarische Bücher zu dem Thema verlinkt und auch in den sozialen Medien findest du Accounts wie seitenverkehrt, die sich dem Thema auf eine satirische Art nähern. Auch der Comedian Florian Hacke beschäftigt sich mit dem Thema gleichberechtigte Elternschaft in unserer Gesellschaft und hat 2023 auch beim Equal Care Day mitgewirkt. An dieser Stelle möchte ich gerne noch Alexandra Zykunov zitieren. Man geht 2023 in den Kreißsaal hinein, kommt aber auf der anderen Seite mit Baby in den 60er Jahren wieder heraus." Ein weiterer Faktor ist die fehlende Unterstützung und Anerkennung von außen. Mütter und ihre Arbeit in der Familie werden oft als selbstverständlich angesehen und deshalb nicht ausreichend gewürdigt. Diese fehlende Wertschätzung ist deshalb auch einer von vier Burnout-Faktoren, die spezifisch für den Burnout einer Mutter sind. An dieser Stelle empfehle ich dir die Episoden drei und vier, in denen ich diese und auch andere Besonderheiten des Mama-Burnouts noch genauer erkläre. Natürlich spielt auch immer noch die ökonomische Situation der Familie eine Rolle. Und da im Speziellen der Gender Pay Gap. Wenn der Vater in der Familie mehr verdient als die Mutter, wird oft erwartet, dass sie sich stärker um die Familie kümmert, während der Mann sich auf seine Karriere konzentriert. All diese Faktoren führen dazu, dass Mütter häufig mehr Verantwortung für die Versorgung der Kinder und die Erledigung der Hausarbeit übernehmen, als ihre Partner und vor allen Dingen darunter leiden. Es ist wichtig, diese Dynamik zunächst zu erkennen, um dann eine Veränderung hin zur gleichberechtigten Elternschaft erreichen zu können. Wenn in einer Familie die Aufgaben und Verantwortlichkeiten gleichberechtigt aufgeteilt werden, kann sich das Wohlbefinden aller Familienmitglieder verbessern. Väter können ihre Beziehungen zu ihren Kindern stärken und sich aktiv in deren Entwicklung und Erziehung einbringen. Mütter werden entlastet und haben mehr Zeit für sich und ihre Interessen, was ihr psychisches Wohlbefinden stärkt. Und Kinder erfahren direkt, wie gleichberechtigte Elternschaft gelebt werden kann und können so ein positives Bild von Partnerschaft und Familie entwickeln. Wenn beide Partner in der Kindererziehung und Hausarbeit gleichberechtigt oder vielleicht auch gleich bepflichtet sind, führt das zu einer besseren Verteilung der Verantwortlichkeit und einem größeren Verständnis füreinander. Partner lernen sich gegenseitig zu unterstützen, dem anderen etwas zuzutrauen und sich aufeinander zu verlassen. Eine Aufteilung, bei der ein Partner mehr Verantwortung trägt als der andere, kann dagegen zu Frustration und Konflikten führen. Das hast du vielleicht selbst schon erlebt oder steckst mittendrin? In einer gleichberechtigten Elternschaft können Entscheidungen auch wirklich gemeinsam und ohne Machtgefälle getroffen werden. Es entsteht eine bessere Kommunikation zwischen den Partnern. Und eine offene und respektvolle Kommunikation trägt wiederum dazu bei, dass sich die Beziehung zwischen den Eltern vertieft und gestärkt wird. Eine gleichberechtigte Elternschaft kann also dazu beitragen, dass die Eltern eine harmonischere Beziehung zueinander haben. Aber auch die Kinder profitieren davon, wenn ihre Eltern ihnen als gleichberechtigte Partner gegenüberstehen und sich gegenseitig unterstützen. Sie lernen, dass es normal ist, dass Männer und Frauen in der Familie gemeinsam Verantwortung tragen. Außerdem haben wir durch das Vorleben von gleichberechtigter Elternschaft ja nicht nur Einfluss auf unsere eigenen Kinder, sondern auch auf unser persönliches Umfeld, also zum Beispiel die Freunde unserer Kinder. Und somit tragen wir dann auch einen Teil zu einer größer werdenden Bewegung oder Veränderung bei, ohne explizit politisch aktiv werden zu müssen. Kleiner Disclaimer an der Stelle: Es kann aber durchaus sein, dass sich aus dieser persönlichen Haltung und Lebensweise dann eine politische Aktivität ergibt. Ich spüre dann nämlich nach dem diesjährigen Equal Care Day, nach der Konferenz und anderen zeitgleichen Ereignissen durchaus einen gewissen Ruf. Aber dazu mehr, wenn es konkret wird. Eine gleichberechtigte Elternschaft ergeben sich natürlich auch Freiräume für dich als Mutter und für deine Bedürfnisse, die bisher durch das Tragen der Hauptlast der Familienarbeit vielleicht zu kurz gekommen sind. Du hast dich an diesem Zustand zwar vielleicht gewöhnt, aber das heißt ja nicht, dass es so sein muss beziehungsweise sein sollte. Es ist wichtig, dass du deine Bedürfnisse und Prioritäten kommunizierst, um eine wirklich gleichberechtigte Elternschaft zu erreichen. Du solltest auf keinen Fall das Gefühl haben, dass du alles alleine machen musst oder dass deine Bedürfnisse unwichtig sind. Dein Partner und deine Familie können dir nur helfen, wenn du ihnen sagst, was du brauchst. Setze dich dafür ein, dass deine Bedürfnisse und Wünsche genauso gehört werden und ermutige deine Familie dich zu unterstützen, um ein Gleichgewicht zu finden, das für alle funktioniert. Indem du deine Prioritäten setzt und deine Bedürfnisse kommunizierst, sorgst du nicht nur für dein eigenes Wohlbefinden, sondern trägst auch zu besseren Beziehung innerhalb der Familie bei. Du bist es wert, dass deine Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden, genauso wie die der anderen Familienmitglieder. Also sei mutig und sprich darüber. Leider gibt es bei der Umsetzung von gleichberechtigter Elternschaft immer noch mehr als nur ein paar kleine Hürden. Ich habe auch nicht behauptet, dass es leicht ist, aber es ist wichtig, sich gleichberechtigte Elternschaft als Ziel zu setzen. Und wenn du dir diese Hürden schon im Vorfeld bewusst machst, bringst du dich in eine aktivere Position, um mit ihnen umzugehen und sie zu überwinden. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, gesellschaftliche Rollenbilder und Stereotypen zu überwinden, die immer noch stark in unserer Gesellschaft verankert sind. Diese können zu Vorurteilen oder Kritik führen, wenn Männer sich an der Carearbeit beteiligen oder Frauen sich mehr auf ihren Beruf konzentrieren möchten. Wenn euer soziales Umfeld oder eure Ursprungsfamilien keine Unterstützung für eine gleichberechtigte Elternschaft bieten, kann es zu Konflikten oder sogar zu einem Rückfall in traditionelle Rollenbilder führen. Diese Retrationalisierung hat schon so manche Frauen und Männer, aus einer modernen Lebensgestaltung zurück in die 60er Jahre katapultiert. Viele Jobs sind zudem nicht flexibel genug, um eine gleichberechtigte Aufteilung der Carearbeit zu ermöglichen. Das kann dazu führen, dass der eine Partner mehr Verantwortung für die Kehrarbeit übernehmen muss als der andere. Und durch den Gender Pay Gap bedeutet eine Arbeitszeitreduzierung von Männern häufig größere finanzielle Einbußen, als wenn Frauen weniger oder gar nicht arbeiten. Eine weitere Herausforderung besteht darin, eine faire Aufteilung der Carearbeit zu erreichen, die den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten jedes Elternteils entspricht. Es kann schwierig sein, die Balance zu finden und eine Aufteilung zu finden, die für beide Partner zufriedenstellend ist. Zusätzlich können auch praktische Herausforderungen auftreten, wie beispielsweise die Organisation der Kinderbetreuung oder Haushaltsaufgaben. Hier sind eine gute Kommunikation und Planung zwischen den Partnern wichtig, um sicherzustellen, dass alle Aufgaben gerecht verteilt werden und niemand überfordert ist. esellschaftliche Erwartungen und Schuldgefühle können eine wichtige Rolle bei der Verteilung von Carearbeit in der Familie spielen. Traditionell wird erwartet, dass Frauen mehr Zeit und Energie in die Erziehung und Pflege von Kindern investieren als Männer. Das kann dazu führen, dass Mütter im Bezug auf Familienarbeit höhere Erwartungen und mehr Verantwortung haben, auch wenn sie außerhalb des Hauses arbeiten. Viele Mütter fühlen sich auch schuldig, wenn sie ihre Kinder nicht selbst betreuen oder wenn diese zu viel Zeit außerhalb des Hauses verbringen. Gesellschaftlichen Erwartungen und Schuldgefühle können sich aber auch auf Männer auswirken, die möglicherweise denken, dass sie nicht gut genug als Väter sind. Wenn sie weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen oder sich weniger im Haushalt engagieren als ihre Partnerin. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Erwartungen und Schuldgefühle oft unbegründet und unrealistisch sind und dass sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen in der Lage sind, Carearbeit zu leisten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen ist es wichtig die individuellen Bedürfnisse und Stärken jedes Elternteils zu berücksichtigen, und sich von gesellschaftlichen Erwartungen nicht einschränken zu lassen<b>.</b> Als Eltern solltet ihr daher offen und ehrlich miteinander kommunizieren und eure Rollen in der Familienarbeit gemeinsam definieren, ohne euch von äußeren Erwartungen zu sehr leiten zu lassen. Eine offene Kommunikation und gemeinsame Verantwortung können Eltern eine gleichermaßen faire und befriedigende Aufteilung von Carearbeit erreichen. Ich habe jetzt fünf Schritte für euch, um gesellschaftliche Erwartungen hinter euch zu lassen. Schritt eins: Bewusstsein schaffen. Ihr dürft euch bewusst werden, dass die Erwartungen der Gesellschaft in Bezug auf die Geschlechterrollen und Carearbeit nicht immer fair oder realistisch sind, indem ihr diese Erwartungen hinterfragt und euch von ihnen löst, könnt ihr für euch eine gerechtere Aufteilung von Kehrarbeit erreichen. Schritt zwei: Die offene Kommunikation. Ihr solltet offen miteinander kommunizieren und euch darüber austauschen, welche Bedürfnisse und Stärken jeder Einzelne hat, indem ihr gemeinsam definiert, wer welche Aufgaben übernimmt, könnt ihr sicherstellen, dass die Carearbeit auf eine faire und gerechte Weise aufgeteilt wird. Schritt drei: Flexible Arbeitsbedingungen. Flexible Arbeitsbedingungen wie Teilzeitarbeit oder Homeoffice können es Müttern und Vätern ermöglichen, mehr Zeit für ihre Kinder und für die Hausarbeit zu haben. Arbeitgeber sollten daher flexiblere Arbeitsbedingungen unterstützen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Schritt vier: gemeinsame Verantwortung. Ihr dürft euch daran erinnern, dass die Erziehung und Pflege von Kindern eine gemeinsame Verantwortung als Eltern ist. Beide Elternteile sollten aktiv daran beteiligt sein und sich nicht auf traditionelle Geschlechterrollen beschränken. Schritt fünf: Vorbild sein. A ls Eltern werdet ihr für eure Kinder zu einem guten Vorbild, indem ihr eine gleichberechtigte Elternschaft praktiziert. I ndem ihr euren Kindern zeigt und vorlebt, dass Männer und Frauen gleichermaßen in der Lage sind Carearbeit zu leisten, könnt ihr dazu beitragen, stereotype Geschlechterrollen und gesellschaftliche Erwartungen zu überwinden. Es kann schwierig sein, als Mutter die eigenen Bedürfnisse, mit denen der Familie in Einklang zu bringen. Viele Frauen fühlen sich zwischen der Verantwortung für die Kinder und die Notwendigkeit auch für sich selbst zu sorgen, hin- und hergerissen. Um hier eine Balance zu erreichen, ist es wichtig, Zeit und Raum für die eigenen Bedürfnisse zu schaffen und auch mal "Nein" zu sagen, wenn man zu viel um die Ohren hat. Ein offenes Gespräch mit deinem Partner oder anderen Familienmitgliedern über die eigenen Gefühle und Bedürfnisse kann ebenfalls hilfreich sein. U m sich selbst Freiräume zu schaffen, ist es unumgänglich, sich Unterstützung von außen zu holen, zum Beispiel von Freunden, Familienmitgliedern, aber auch professionellen Dienstleistern wie Babysittern oder Haushaltshilfen. Eine gesunde Balance zwischen den Bedürfnissen der Familie und den eigenen Bedürfnissen ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit einer Mutter. Viele Mütter haben Schuldgefühle. Wenn sie das Gefühl haben, nicht genug für die Familie zu tun oder nicht allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Aber es ist wichtig zu erkennen, dass diese Schuldgefühle oft von unrealistischen Erwartungen und gesellschaftlichen Normen herrühren. Versuche dich also von diesen Erwartungen zu lösen und deine eigene Definition von guter Elternschaft zu finden. Rede mit anderen Müttern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und helft euch gegenseitig. Oder suche dir professionelle Hilfe dafür. Das ist kein Zeichen von Schwäche, ganz im Gegenteil. Und denke daran. Du gibst dein Bestes und du hast eine wertvolle und wichtige Rolle in der Familie und genau deshalb darfst du dir regelmäßig eine Pause gönnen und auf deine eigenen Bedürfnisse achten. Eltern tragen eine gemeinsame Verantwortung für die Erziehung und Begleitung ihrer Kinder. Mütter sind nicht von Natur aus besser dafür geeignet und deshalb automatisch in der Position die Hauptlast der familiären Kehrarbeit zu tragen. Auch was die Hausarbeit anbelangt: Dein Partner wohnt ja nicht bei dir, sondern es ist euer gemeinsamer Haushalt, für den beide erwachsene Personen gleichermaßen verantwortlich sind. Es braucht eine bewusste Kommunikation, wie ihr in eurer Familie die Sache angehen oder verändern wollt. Es ist nie zu spät für ein Gespräch. Sprich mit deinem Partner. Teile ihn mit, warum es dir wichtig ist, dass sie eine gleichberechtigte Elternschaft miteinander lebt und wie das in deinen Augen aussehen kann. Besprich mit ihm die Vorteile der gleichberechtigten Elternschaft und erzähle ihm von deinem Alltag. Frage ihn, wie er das sieht. Am besten klärt ihr das natürlich zu Beginn eurer Elternschaft. Aber wenn das schon eine Weile zurückliegt, dann holt dieses Gespräch einfach nach. Beamt euch gedanklich zurück in die Zeit der ersten Schwangerschaft und tauscht euch über eure damaligen Vorstellungen vom Familienleben und eure heutige Realität aus. Für Väter und Kinder ist es gleichermaßen wichtig, eine eigene persönliche Bindung zu entwickeln und dafür braucht es Zeit und bewusste Zuwendung. Ermutige deinen Partner Zeit mit den Kindern zu verbringen. Sei es durch gemeinsame Aktivitäten oder indem er sich auch um tägliche Bedürfnisse der Kinder kümmert. Mütter sollten nicht allein für die Carearbeit verantwortlich sein. Delegiere also einige Aufgaben an deinen Partner und ermutige ihn, sich aktiv zu beteiligen. Besprecht auch klare Regeln und Erwartungen für eine faire Aufteilung der Carearbeit. Sprecht über die Bedürfnisse jedes Familienmitglieds und wie diese am besten erfüllt werden können, biete deinem Partner Unterstützung an. Wenn er Schwierigkeiten hat, sich an die neue Rollenverteilung zu gewöhnen. Erwarte also keine Wunder, sondern findet zusammen eine Lösung und gebt euch Zeit, eure gleichberechtigte Elternschaft zu gestalten. Erkenne die Bemühung deines Partners an, sich mehr im Familienleben zu engagieren und bleibt im Gespräch. Eine faire Aufteilung der Carearbeit kann zu einer glücklicheren Familie und einer stärkeren Beziehung zwischen den Eltern führen. Gerade in der Umstellungszeit ist es wichtig, dass du deinem Partner ermutigst und ihn dabei unterstützt, sich an einer gleichberechtigten Elternschaft zu beteiligen. Initiativen und Netzwerke können einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gleichberechtigung in der Elternschaft leisten, indem sie Aufklärungsarbeit leisten, Bewusstsein schaffen und praktische Unterstützung anbieten. Initiativen und Netzwerke wie der Equal Care Day stellen Informationen und Ressourcen bereit, um Eltern über die Bedeutung der Gleichberechtigung in der Elternschaft zu informieren und ihnen Werkzeuge und Strategien an die Hand zu geben, um die Aufgaben im Haushalt und in der Kinderbetreuung fair zu verteilen. Auch auf politischer Ebene werden Netzwerke und Initiativen aktiv, um für bessere Unterstützung von Eltern in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu kämpfen, und gesetzliche Regelungen zu fordern, die eine gleichberechtigte Aufteilung von Carearbeit fördern. Sie bieten aber auch praktische Unterstützung an, zum Beispiel durch die Vermittlung von Kinderbetreuungsdiensten, die Organisation von Schulungen für Eltern in Bezug auf Kindererziehung oder Haushaltsführung oder die Unterstützung von Vätern, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten. Es können auch Netzwerke für Gleichgesinnte geschaffen werden, in denen sich Mütter und Väter austauschen und gegenseitig unterstützen können. Diese Netzwerke können Online-Communitys oder lokale Gruppen sein. Durch diese unterschiedlichen Maßnahmen kann die Gleichberechtigung in der Elternschaft gefördert und gestärkt werden, was letztlich zu einer besseren Lebensqualität für Eltern und Kinder führen kann. Mütter und Väter können von Initiativen und Netzwerken zur Förderung von Gleichberechtigung in der Elternschaft profitieren, indem sie Unterstützung und Ressourcen erhalten, um ihre eigenen Familienziele zu erreichen. Diese Initiativen und Netzwerke können ein sicherer Ort sein, um dich mit anderen Müttern auszutauschen, die ähnliche Erfahrung machen und um gemeinsam nach Lösungen und Ideen zu suchen. Sie können auch Zugang zu Bildungs- und Schulungsprogrammen bieten, die Müttern helfen können, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in Bezug auf Elternschaft und Carearbeit zu verbessern, Außerdem können diese Initiativen und Netzwerke politischen Druck auf Regierung und Unternehmen ausüben. Um eine bessere Unterstützung für die gleichberechtigte Elternschaft und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fordern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, solche Initiativen und Netzwerke zu finden und sich ihnen anzuschließen. Hier ein paar Tipps: Persönliche Empfehlung. Frage, Freunde, Familienmitglieder und Kollegen nach Empfehlungen für solche Initiativen und Netzwerke. Vielleicht kennen Sie eine Organisation oder Gruppe, die für dich interessant und hilfreich ist. Lokale Veranstaltungen: Besuche lokale Veranstaltungen, die sich mit Themen wie Elternschaft, Familie und Carearbeit befassen. Dort kannst du möglicherweise auf Gleichgesinnte treffen, die ebenfalls nach Initiativen und Netzwerken suchen, z um Beispiel Väternetzwerke, Mütterzentren, Familienzentren, der Kinderschutzbund oder andere soziale Träger vor Ort. Unternehmen und Arbeitgeber: V iele größere Unternehmen und Arbeitgeber haben Programme zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie zur Förderung der gleichberechtigten Elternschaft. Informiere dich bei deinem Arbeitgeber oder suche nach Unternehmen, die sich für diese Themen engagieren. Online suche: Nutze die Suchmaschine deiner Wahl und soziale Medien, um nach Gruppen und Organisationen zu suchen, die sich für gleichberechtigte Elternschaft einsetzen. Es gibt viele Online-Communitys und Foren, die Mütter und Vätern die Möglichkeit bieten, sich mit anderen auszutauschen und Unterstützung zu finden. Gerne möchte ich an dieser Stelle noch mal auf die Initiative verweisen, bei der du unter anderem den Mental-Load-Test herunterladen kannst. Und für Alleinerziehende gibt es die Stiftung Alltagsheldinnen. An vielen Stellen dieser Podcast-Episode ist es schon deutlich geworden. Es braucht Kommunikation, um deine aktuelle Situation in deiner Elternschaft hin zu mehr Gleichberechtigung zu verändern. Du hast einiges über die Gründe von ungleich verteilter Carearbeit und die Vorteile von gleichberechtigter Elternschaft gehört. Damit kannst du jetzt ins Gespräch mit deinem Partner gehen und zwar nicht mit einer Vorwurfshaltung, sondern übernimm jetzt vor allen Dingen die Verantwortung für dich und deine Bedürfnisse. Bringe sie zum Ausdruck und sei offen für eure individuelle Lösung beziehungsweise euren individuellen Weg hin zu einer gleichberechtigten Elternschaft. Die dann eine Win-Win-Win-Situation werden wird. Für dich als Mutter, für deinen Partner und für eure Kinder. Durch Kommunikation und gegenseitiges Verständnis könnt ihr den Horizont für neue Lösungen öffnen. Wenn Teilzeit arbeiten für deinen Partner aktuell nicht möglich ist, dann ergibt sich aber vielleicht in den nächsten Jahren eine Möglichkeit, weil durch euren Austausch und das gemeinsame Gespräch im Inneren ein Prozess in Gang kommt und der ermöglicht es dann, neue Lösungen erstmal zu denken, und dann auch umzusetzen. u auf starke Widerstände stößt oder du dich noch nicht gewappnet fühlst für solche Gespräche mit deinem Partner auf Augenhöhe, dann nimm Kontakt zu den Initiativen und Netzwerken auf. Nutze die Informationen und Ressourcen, die sie zur Verfügung stellen. O der melde dich auch direkt bei mir und suche dir in meinem Kalender einen Termin für ein kostenloses Kennenlerngespräch aus. Vergiss nicht. Du bist nicht allein. Alles Liebe für dich, Dein Julia