Mama sorgt für sich

Julia Otterbein

010 - Durch Kommunikation in Verbindung kommen

30.11.2022 14 min

Zusammenfassung & Show Notes

Worte können eine Verbindung zum Gegenüber herstellen oder auch nicht, je nachdem wie etwas und was genau gesagt wird. In den meisten der bisherigen Episoden des Podcasts habe ich immer wieder davon gesprochen, dass es wichtig ist, in die Kommunikation mit unseren Mitmenschen zu kommen. Jetzt zeige ich Dir, welche „Methode“ mir dabei geholfen hat. Wobei „Methode“ nicht wirklich das richtige Wort ist. Aber dazu erfährst Du mehr in dieser Episode.

Blogbeitrag zur Podcast-Episode:
https://familywithlove.de/010

WEITERE EMPFEHLUNGEN

Buch-Empfehlung:
„Gewaltfreie Kommunikation – Eine Sprache des Lebens" Marshall B. Rosenberg
 
Podcast von Kathy Weber: FamilieVerstehen - Das ABC der Gewaltfreien Kommunikation

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Transkript

Hallo und herzlich willkommen. Ohne Kommunikation funktioniert unser Leben nicht. "Man kann nicht nicht kommunizieren", sagt Paul Watzlawick, Worte können eine Verbindung zum Gegenüber herstellen oder auch nicht, je nachdem wie etwas und was genau gesagt wird. Auch Körperhaltung und Körperausdruck drücken Befindlichkeiten aus und es sind Bewegungsmuster, die wir schon als Kinder gelernt haben und die tief im Unbewussten gespeichert sind. In den meisten der bisherigen Episoden dieses Podcasts habe ich immer wieder davon gesprochen, wie wichtig es ist, in die Kommunikation mit unseren Mitmenschen zu kommen. Wenn es zum Beispiel darum geht Verantwortung für Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen, eigene Gefühle anderen gegenüber zu benennen, meine persönlichen Grenzen zu kommunizieren, gegenseitiges Verständnis füreinander zu erwirken, unseren Mental Load mitzuteilen und zu verteilen, uns Unterstützung in unserem Dorf zu holen oder eine Selbstfürsorgestrategie zu entwickeln. Aber wie genau kann das funktionieren? Wie kann ich mich anderen Menschen so mitteilen, dass ich mit meinem Anliegen gehört werde? Und wie kann ich meinen Mitmenschen wohlwollend und empathisch begegnen? Diese Fragen werden wir in dieser Podcast-Episode besprechen und ich berichte dir, welche Methode mir dabei geholfen hat. Wobei Methode nicht wirklich das richtige Wort ist, aber dazu gleich mehr. Der Wunsch als Mutter zum Einen, meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen mitzuteilen und gleichzeitig meine Kinder liebevoll und bedürfnisorientiert zu begleiten, bringt einen früher oder später mit dem Konzept der gewaltfreien Kommunikation in Kontakt. Die gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg, oder auch kurz GFK, nimmt genau diese Themen in den Blick und liefert zudem eine Haltung, mit der ich mir selbst, anderen Menschen und dem Leben an sich begegnen kann. Es geht also nicht nur um konkrete Formulierungen (Wie kann ich etwas genau sagen), sondern es ist, wie er es nennt, eine Sprache des Lebens. Eines seiner Bücher trägt zum Beispiel diesen Titel und im Untertitel: "Gestalten sie ihr Leben, ihre Beziehungen und ihre Welt in Übereinstimmung mit ihren Werten." Das Thema Werte kommt früher oder später in fast jedem meiner Coachings auf den Tisch. Auch für mich war und ist das immer mal wieder ein Augenöffner und im wahrsten Sinne des Wortes wert-voll, sich der eigenen Werte bewusst zu sein. Meine Werte nutze ich als Handlungswegweiser für mein Leben und sie liefern auch eine Erklärung für Konflikte mit anderen, die häufig aufgrund von Werte-Diskrepanzen entstehen. Die diesjährigen Teilnehmerinnen des Selfcare-Circles können das sicher bestätigen. Wenn man den Begriff gewaltfreie Kommunikation googelt, dann begegnen einem immer wieder die vier Schritte der GFK. Eine Handlungsstruktur für empathische, zwischenmenschliche Kommunikation. Mit der GFK versucht man dem Gegenüber aber auch sich selbst ohne Bewertung zu begegnen. Eine echte Herausforderung in einer Gesellschaft, die von klein auf in der Erziehung und später auch in Schule und Beruf, Verhaltensweisen in gut oder schlecht einteilt und mit Belohnung und Bestrafung arbeitet. Um diese Beurteilung durch Wertschätzung zu ersetzen, nutzt die GFK vier Schritte: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte Ich schildere, was ich konkret beobachten kann, welches Gefühl dadurch bei mir ausgelöst wird, welches wiederum auf ein Bedürfnis bei mir hinweist und formuliere dann eine passende Bitte an mein Gegenüber. Es geht um das, was ich beobachten kann und nicht darum, wie ich das gesehene interpretiere. Es geht um meine Gefühle und nicht um meine Gedanken und Bewertungen. Es geht erst mal nur um mein Bedürfnis und noch nicht gleich um eine konkrete Strategie. Und es geht um eine Bitte, nicht um eine Forderung. Da mir für diese Podcast-Episode die Haltung der GFK so wichtig ist, werde ich nicht so detailliert über diese einzelnen Schritte der GFK sprechen, sondern mich mehr auf andere, scheinbare Randaspekte dieser Form der Kommunikation fokussieren. Kati Weber, eine Expertin für GFK im Familienleben, sagt: "Bevor du in irgendeiner Form handelst oder eingreifst, komm zuerst in deine Haltung." Und diese Haltung beinhaltet ein paar Grundannahmen, die du sicherlich bejahen kannst, wenn du dich in der bedürfnis- und bindungsorientierten Elternschaft zu Hause fühlst. Ich bin okay und du bist okay. Es geht um ganz viel Empathie und zwar für mich selbst und für die anderen. Es ist wichtig, dass ich auch meine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und benennen kann, denn es ist essenziell, dass ich mich selbst gesehen fühle, um bereit zu sein, andere mit ihren Bedürfnissen wahrzunehmen. Niemand ist böse oder macht etwas absichtlich falsch, um einem anderen Menschen zu schaden. Jeder Mensch handelt für sich und nicht bewusst gegen den anderen Menschen. Alle Menschen haben die gleichen Bedürfnisse und die Bedürfnisse aller Menschen haben die gleiche Wertigkeit. Was uns häufig unterscheidet, sind die unterschiedlichen Strategien, die wir wählen, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Radikale Selbstverantwortung. Meine Gefühle werden zwar durch Äußerungen oder Handlungen von anderen bei mir ausgelöst, aber das Verhalten anderer ist nicht die Ursache meiner Gefühle, sondern ich selbst bin verantwortlich für meine Gefühle. Genauso bin ich für die Erfüllung meiner Bedürfnisse selbst verantwortlich. Wir haben eine angeborene Fähigkeit zum Mitgefühl und tragen gerne zum Wohlergehen anderer bei, solange es freiwillig ist und unsere eigenen Bedürfnisse dadurch nicht in Gefahr sind. Die GFK bewirkt also, dass sich alle Beteiligten gleichwertig fühlen, sie Klarheit über ihre eigenen Bedürfnisse haben, eigene Gefühle und Bedürfnisse ausgedrückt werden können, einfühlsam zugehört wird, wenn das Gegenüber spricht, und gemeinsam kreative Lösungen gefunden werden können. Ein Aspekt, der die GFK im Familienkontext zu einer, wie ich finde, großen Herausforderungen macht, aber auch gleichzeitig jede Menge Wachstumspotenzial bietet, ist der Aspekt der Selbstverantwortung, Die Verantwortung für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen, ist für viele schon schwer genug, wenn sie aufgrund von Prägung oder Traumata gewohnt sind, die Verantwortung beziehungsweise Schuld nach außen zu transportieren. Aber als Eltern tragen wir ja nicht nur Verantwortung für unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse, sondern wir wollen und müssen auch Verantwortung für die Gefühle und Bedürfnisse unserer Kinder übernehmen, beziehungsweise sie dabei unterstützen, zumindest solange sie das noch nicht alleine können. Wir können dies tun, indem wir ihn einen geschützten Raum dafür geben und sie dabei unterstützen, ihren Gefühlen und Bedürfnissen angemessen Ausdruck zu verleihen, dass sie also sprachfähig werden, wenn es um Gefühle und Bedürfnisse geht. Aber unsere Kinder brauchen eben auch Unterstützung bei der Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Wir tragen also zusätzlich zu der Verantwortung für unsere eigenen Bedürfnisse auch noch die Verantwortung für die Bedürfnisse der Kinder, Mit dem Nachteil, dass wir die Gefühle unserer Kinder nur indirekt, also von außen wahrnehmen können. Das heißt, wir wissen manchmal nicht, auf welches Bedürfnis uns das Verhalten beziehungsweise die Gefühle unserer Kinder hinweisen. Außerdem kann es dabei zu einer Vermischung unserer eigenen Gefühle und der Gefühle der Kinder kommen. Hier zeigt sich also in besonderer Weise, wie wichtig es ist, regelmäßig gut für sich als Erwachsener zu sorgen, um sich dann möglichst frei, zugewandt und unvoreingenommen dem Bedürfnissen und Gefühlen der Kinder zu widmen. Auch das natürliche Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern kann dabei zum Stolperstein werden. Das alles im Detail aufzudröseln, würde diesen Podcast jetzt hier sprengen. Aber ich verlinke euch von Herzen gerne in den Shownotes, dem Podcast von Kathy Weber: Familie verstehen, das ABC der gewaltfreien Kommunikation. Deine Persönlichkeit und deine Haltung sind der wichtigste Faktor für ein gutes Gespräch. Im Sinne der wertschätzenden Kommunikation, bedeutet es auch, präsent zu sein. Nicht gleich Tun, sondern erstmal Sein. Zuzuhören und damit das Gespräch zu verlangsamen und dem anderen das Gefühl zu geben, wahrgenommen zu werden, Wenn man sich ernst genommen fühlt, ist das oft schon die halbe Miete. Dann ist man bereit, gemeinsam Strategien zu entwickeln. Und damit kommen wir zum heutigen Impuls in dieser Podcast-Episode, Auch ich bin kein absoluter perfekter GFK-Profi, wenngleich ich eine empathische Grundhaltung schon länger in mir trage, als ich den Begriff der GFK überhaupt kenne. Dies wird mir auch immer wieder rückgemeldet im beruflichen Setting von Klienten, während und nach Coaching-Prozessen, von Kollegen, aber auch in meinem privaten Umfeld spüre ich das. Trotzdem bin ich nicht perfekt, sondern auf dem Weg diese Haltung mehr und mehr zu verinnerlichen und dadurch auch einen Unterschied in meinem Umfeld zu machen. Trigger können uns aber eben auch mal wieder rauskatapultieren. Wenn das passiert, kann man sein ehrliches Bedauern darüber ausdrücken und gleichzeitig empathisch mit sich selbst sein. Du darfst dir Zeit geben, in diese Haltung hineinzuwachsen. Sie mehr und mehr in dein Leben zu integrieren. Wenn Du in altem Muster verfällst und dies bemerkst, dann verurteile dich nicht dafür, sondern sei dankbar, dass du's bemerkt hast. Denn dann bist du schon wieder im Prozess, in der Beobachtung. Von dort kannst du dann wieder in die Haltung von Empathie und Wertschätzung zurückfinden. Solche Situationen werden sich mehrere Male wiederholen und das ist ganz normal. "Eine eigenfühlsame Haltung ist nicht einfach immer da, sondern entsteht immer wieder, wenn wir gut für uns sorgen und uns selbst nähren." sagt Marshall Rosenberg, der Begründer der GFK. Und damit schließt sich der Kreis. Sorge gut für dich, um dann mit einer empathischen Grundhaltung gut für andere sorgen zu können. Nimm die GFK zur Hilfe, um deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und die Verantwortung für sie zu übernehmen. Lerne über die Empathie für dich selbst in die Empathie für die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu kommen. Hilft deinen Kindern mit der GFK einen Zugang zu ihren Gefühlen und Bedürfnissen zu bekommen. Und ganz wichtig. Überfordere dich nicht, sondern wachse einfach nach und nach in die neue Haltung hinein. So mache ich es auch und wenn du magst, begleite ich dich auch gern dabei. Vergiss nicht, du bist nicht allein. Alles Liebe für dich, deine Julia.